Auf einmal wird es laut auf dem Bahnhofsvorplatz, im Schatten des Kölner Doms: "Hey Gesellschaft, könnt ihr mich hören? Und wir sind genauso ein Teil dieser Gesellschaft. Hinter Kopp hängen ein paar Plakate. Kopp arbeitet seit Jahren als Prostituierte, deutschlandweit, im dominanten Bereich, doch jetzt kämpft sie mit den Tränen. Denn: Kopp darf Nutten In Frechen Johanna nicht arbeiten - und kann nichts verdienen. Huren-Demo, nennen sie das Ganze selbst. Und letztendlich sind mehr als die von den Veranstaltern erhofften Menschen gekommen. Frauen auf hohen Schuhen, Netzstrumpfhosen, knappen, transparenten Oberteilen. Rote Herzluftballons fliegen durch die Luft, eine Frau im knappen Leopardenkostüm spielt Saxofon und die Demo-Gruppe stellt sich auf der Domtreppe auf: "Wir sind die Diskriminierung leid. Bordellbetreiber und Sexarbeiterinnen ohne Job Die Sexarbeit in Deutschland befindet sich aufgrund der Corona-Pandemie in der Krise — jedenfalls die legale. Viele Sexarbeiterinnen sorgen sich um ihre Existenz. Einige Politiker wittern dagegen jetzt die Chance, die käufliche Liebe gleich ganz zu verbieten. Grundsatzdebatte Nutten In Frechen Johanna die Prostitution Bundesweit sind Bordelle seit Monaten wegen der Coronakrise geschlossen. Die Kritik daran wird lauter, doch die deutsche Politik diskutiert ganz grundsätzlich, ob das Prostitutionsgesetz verschärft werden soll. Während von den immer wieder interessiert stehen bleibenden Passanten keine reden möchte, gucken auch die Taxifahrer am naheliegenden Bahnhofsstand interessiert: "Dat sind aber alles Leckerschen. Ich meine, das ist ein Dienstleistungsgewerbe, wie jedes andere auch. Also, Nutten In Frechen Johanna bin nicht einverstanden. Obwohl, sind auch gute Kunden. Er lacht. Stunden zuvor ist auch Johanna Weber mit dem Zug aus Berlin gekommen, schält sich aus ihren Klamotten und steht dann in roten Strümpfen und schwarzem Oberteil auf dem Bahnhofsvorplatz: "Gibt es hier auch andere Interessierte an Sonnencreme. Kein Bundesland will das Thema Prostitution anfassen. Die Sonne knallt, doch die Branche will das grelle Licht. Weber arbeitet selbst als Prostituierte, ist zudem politische Sprecherin des BesD, des Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen. Das war uns klar: Wir sind noch nicht dran. Mittlerweile ist der Punkt erreicht, wo wir merken: Ne, das ist nicht mehr ok, weil das geht nicht nur um Corona, weshalb wir nicht arbeiten, sondern da stecken ganz andere Sachen dahinter. Webers Vermutung: "Kein Bundesland hat im Moment Lust, das schmutzige Thema Prostitution anzufassen. Vielmehr gibt es nun die Sorge, dass die Rufe nach einem kompletten Sexkauf-Verbot lauter werden. Webers Forderung: Zum 1. September müsse ihre Branche wieder arbeiten dürfe, dafür sei ein Hygiene-Konzept erarbeitet worden: Die Daten der Kunden müssen vorliegen, Zimmer werden gelüftet, Wäsche getauscht und alles geschieht natürlich mit Mundschutz: "Da kann man natürlich nicht alles machen, was in der Sexarbeit sonst so gemacht wird. Auch Stephanie Klee nickt. Die diplomierte Sozialarbeiterin, die ebenfalls Sexarbeiterin ist, kämpft seit den 70er-Jahren für die Rechte von Prostituierten:"Pärchen-Klubs, Swinger-Klubs, Kontaktsport, Boxen, Ringen, all das ist schon wieder erlaubt. Das älteste Gewerbe der Welt hat bisher immer überlebt. In den Nachbarländern wie der Schweiz oder Österreich ist Prostitution wieder gestattet. Das können wir als Staat bestimmen. Das können Sie aber nicht bei der Prostitution. Die Menschen arbeiten. Das ist so. So und jetzt müssen wir uns überlegen, wie machen wir das? Da machen wir als Gesellschaft gerade einen Fehler. Und das ist schlecht, das ist schlecht. Sein Punkt: Das älteste Gewerbe der Welt, es hat bisher immer überlebt. Ob legal oder illegal.
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